Die Studie «Häusliche Gewalt und Alkohol» im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) der Schweiz zeigt, dass bei nahezu einer von zwei gewaltbetroffenen Frauen ein problematischer Alkoholkonsum in der Beziehung vorliegt. Von den gewaltbetroffenen Frauen, die sich an eine Beratungsstelle wenden, geben 48 Prozent einen problematischen Alkoholkonsum in der Paarbeziehung an. In neun von zehn Fällen ist es der Mann, der trinkt. In 25 Prozent der Gewaltsituationen hat ein Beziehungspartner zum Zeitpunkt des Vorfalls getrunken. Dieser Anteil steigt sehr stark an, wenn auch ein problematischer Alkoholkonsum in der Beziehung vorliegt.
Diese Beobachtungen betreffen alle sozialen Schichten und Altersklassen. In zwei von drei Fällen der Paargewalt an Frauen leben auch Kinder im Haushalt, von denen die Hälfte unter zehn Jahre alt ist. Die Studie untersucht 1500 Fälle aus Beratungsstellen, die zu zwei Dritteln Frauen betreffen. Sie beschränkt sich auf die Konstellation gewaltausübende Männer und Frauen als Opfer, wie sie auf 80 Prozent der Fälle häuslicher Gewalt zutrifft.
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