Hintergrund
Nach der Studie „Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland“ 2004 hat jede vierte Frau im Alter zwischen 16 und 85 Jahren in Deutschland mindestens einmal in ihrem Leben körperliche und/oder sexuelle Gewalt erlebt. Alle Formen von Gewalt können zu erheblichen psychischen, psychosozialen und gesundheitlichen Folgen für Betroffene führen. In ihrer Dimension sind – nach einer Studie der Weltbank – die vielfältigen gewaltbedingten Gesundheitsschäden mit denen von HIV, Tuberkulose, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vergleichbar.
Im September 2007 hat die Bundesregierung mit dem „Aktionsplan II der Bundesregierung zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen“ ein Handlungskonzept vorgelegt mit Antworten auf die aktuellen Herausforderungen zum Schutz der von Gewalt betroffenen Frauen und ihren Kindern. Ein zentraler Handlungsschwerpunkt des Aktionsplans ist der Gesundheitsbereich. Nach den positiven Erfahrungen im klinischen Bereich hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Aktionsplans II das Modellprojekt „Medizinische Intervention gegen Gewalt an Frauen“ (MIGG) zur angemessenen Unterstützung von gewaltbelasteten Frauen in der ambulanten medizinischen Versorgung auf den Weg gebracht und gefördert.


Diese Beobachtungen betreffen alle sozialen Schichten und Altersklassen. In zwei von drei Fällen der Paargewalt an Frauen leben auch Kinder im Haushalt, von denen die Hälfte unter zehn Jahre alt ist. Die Studie untersucht 1500 Fälle aus Beratungsstellen, die zu zwei Dritteln Frauen betreffen. Sie beschränkt sich auf die Konstellation gewaltausübende Männer und Frauen als Opfer, wie sie auf 80 Prozent der Fälle häuslicher Gewalt zutrifft.
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